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Autor: Vincent Helmers
17. September 2024

Kickern, Kaffee, Code – Mein dreimonatiges Praktikum bei QFS

3 zu 3. Matchball. Die Spieler stehen angespannt an ihren Positionen, die Hände verschwitzt. Einwurf. Team Blau hat den Ball, ein gezielter Pass nach vorne, der Sturm nimmt an. Ein Pass an die Bande, Übersteiger, Schuss. Die Sekunde, in der der Ball seinen Weg Richtung Torlinie findet, dehnt sich, fühlt sich an wie 100. Im letzten Moment fliegt der rote Torwart dazwischen und blockiert den Ball. Schon ist er wieder im Mittelfeld. Präzise wird der Ball von beiden Teams immer wieder in der Mitte pariert, bis Blau einen Fehler macht. Der Ball ist jetzt an den Füßen des roten Sturms. Und da liegt er gut, sicher, gefährlich. Einen Atemzug später befindet sich ein tückischer Pressball auf dem Weg Richtung Tor. Der Ball windet sich um die Verteidigung, aber der blaue Torwart steht sicher, zu sicher. In letzter Sekunde schlägt der Ball durch den Drall eine kleine Rechtskurve. Man hört es klacken. TOOOOR! Team Rot gewinnt dieses Match mit 4 zu 3.

Wenn ich in meiner dreimonatigen Zeit bei QFS etwas nicht erwartet hätte, wäre es wohl das gewesen. Aber in dem folgenden Beitrag nur auf das zweimal wöchentliche Tischkickern einzugehen wäre wohl eine maßlose Untertreibung dessen, was ich in dieser Zeit tatsächlich erlebt und gelernt habe. Erstmal aber zu mir:

Vincent Helmers

Ich habe bereits 2020 begonnen mich für die Informatik zu interessieren und mit Freunden immer größere eigene Projekte umzusetzen. Von QFS das erste mal gehört habe ich dann über Freunde und meinen Informatiklehrer, dessen ehemalige Schüler ich bei QFS dann auch kennen lernen durfte.

Im Februar 2024, vier Monate vor meinen eigenen Abiturprüfungen, hat sich dann ein einwöchiges Praktikum bei QFS ergeben, in dem ich erste Erfahrungen mit der Firma sammeln konnte und auch mit dem Projekt bekannt gemacht wurde, welches mich dann sogar über die Monate zwischen Abitur und Studium begleiten sollte: Das Video-Streamen des Bildschirminhalts eines (virtuellen) Android-Gerätes mittels Android Accessibility übers Netzwerk an eine Swing-Anwendung.

Falls sich deine Stirn jetzt in Falten legt, lieber Leser, keine Sorge: Das hat sich meine auch. Nachdem ich aber genauer verstanden habe worum es dabei geht (und mit ein bisschen Hilfe, weil Android nervt), konnte ich nach meiner ersten Testpraktikumswoche im Februar einen funktionierenden Prototypen vorzeigen, der losgelöst vom eigentlichen QF-Test Projekt auf meinem Rechner lief.

Ein bisschen Schule und Abi später hab ich mir dann in Hinblick auf mein bevorstehendes Informatikstudium gedacht, dass es doch wahrscheinlich sinnvoll sein könnte doch noch ein bisschen mehr als eine Woche Erfahrung im „Berufsleben“ eines Informatikers zu sammeln. Gedacht, getan und schon hatte ich ein dreimonatiges befristetes Arbeitsverhältnis bei QFS mit der Aufgabe, meinen Prototypen nun tatsächlich in QF-Test einzubauen und ihn von Android Accessibility zur Android Media Projection API zu migrieren.

Ich weiß, ich weiß: fancy!

Neben der tatsächlichen Arbeit als Entwickler, in der ich zum Beispiel gelernt habe, wie man sich in einem so großen Projekt zurechtfindet, oder das der Debugger doch ’ne recht sinnvolle Erfindung ist, gab es immer wieder Schulungen, in denen zum Beispiel über Cybersecurity oder über das richtige Testen gesprochen wurde. Ich war auch Teil von Dev-Meetings, in denen ich einen tieferen Einblick in von außen kaum ersichtliche Probleme bekam. Dort konnte ich lernen, wie man solche Aufgaben strukturiert angeht.

An den Bürotagen Montag und Donnerstag gab es immer eine klare Routine, die dem Tag einen Rhythmus gaben und durch die man mit seinen Kolleginnen und Kollegen auch mal über andere Themen ins Gespräch kam als das letzte Ticket. So gab es 9:30 Uhr ein gemeinsames Kaffeetrinken (es gab natürlich auch andere Getränke). Eine Viertelstunde später begann das Standup–Meeting – manchmal wurde davor noch Sport gemacht – bei dem neben den bevorstehenden Aufgaben vom vergangen Wochenende berichtet oder einem Geburtstagskollegen ein kleines Ständchen gesungen wurde. Um 12 kam dann die Mittagspause. Montags aßen wir gemeinsam im Meetingraum. Donnerstags ging’s zum Griechen oder Italiener, oder – falls beides geschlossen hatte – zu Lieferando. Und zwischen 14 und 15 Uhr fand das lang ersehnte Kickerspiel statt – eine willkommene Abwechslung zu dieser Codezeile die nicht laufen will.

So entstand ein sehr angenehmes Arbeitsklima, bei dem man sich nicht vor einem grauen Büro fürchten muss sondern voll Vorfreude von Geretsried nach Gelting radelt. Ich hab mich mit meinem Projekt nie allein gefühlt und konnte unter anderem deswegen zum Abschluss im August einen weiteren fertigen Prototypen präsentieren, auf den ich definitiv stolz war.

Also abschließend nochmal an Alle von QFS: Vielen Dank für diese tolle Erfahrung und die netten Geschenke zu sowohl meinem Geburtstag als auch zu meinem Abschied nach Passau. So wie ihr das macht, macht IT wirklich Spaß. Diese Zeit hat mir einen Einblick in ein funktionierendes, angenehmes und produktives Arbeitsleben erlaubt. Und wer weiß, vielleicht komme ich ja nochmal wieder…

P.S.: Aber nur wenn ich Mathe an der Uni überlebe, glaube das wird eh nochmal ’ne eigene Herausforderung.

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